Covid-19

Besondere Lage, besondere Führung – Ein Praxisbericht zum Krisenmanagement der Stadt Zürich

Die Pandemie hat die Stadt Zürich nicht grundsätzlich unvorbereitet getroffen. Die adäquate Vorbereitung während mehreren Jahren war ein erfolgskritischer Faktor bei der Bewältigung der Krise.

15.03.22


Jahrbuch-Artikel von Morten Keller, Pius Landolt und Markus Meile

Der Stadtrat hat den Ernst der Lage frühzeitig richtig erkannt, die notwendigen organisatorischen Vorkehrungen getroffen, Anpassungen schnell und pragmatisch in die Wege geleitet und angemessen kommuniziert. Die Pandemie hat die Stadt Zürich nicht grundsätzlich unvorbereitet getroffen. Die adäquate Vorbereitung während mehreren Jahren war ein erfolgskritischer Faktor bei der Bewältigung der Krise.

Krisenführung ist nicht gleich Führung im Alltag. Der Fachstab Pandemie ist ein für den Stadtrat, die Departemente und Dienstabteilungen wichtiges Unterstützungs- und Koordinationsinstrument. Dass dieser Stab seine Funktion während der ganzen Dauer der Pandemie wahrnahm und immer noch wahrnimmt, ist massgeblich für die erfolgreiche Bewältigung der Krise. Er vereint Fach- und Führungs-Kenntnisse, die er wirksam in die Stadt einbringt.

Und er stellt eine geregelte, lage- und zeitgerechte Führung sicher, insbesondere jene der Exekutive. Es gab keine Kompetenz- und Abgrenzungsprobleme mit der Linienstruktur, da der Fachstab diese nicht konkurriert. Es war ein wichtiges Credo des Fachstabs, wann immer möglich die Regelstrukturen (originäre Zuständigkeiten) zu nutzen.

Die Kommunikation zu den verschiedensten Anspruchsgruppen ist zentral. Die zweckdienliche Zusammenarbeit der drei Staatsebenen Bund, Kanton und Stadt entlang von klaren gesetzlichen Grundlagen ist entscheidend. Hier sind gewisse Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen angezeigt.